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Posted: Published on January 5th, 2013

This post was added by Dr P. Richardson

Gerade 15 Jahre alt war Werner Messmer, als er 1943 als Flakhelfer nach Friedrichshafen-Bunkhofen kam. Fast nchtlich sei Friedrichshafen bombardiert worden. Und die ersten Kriegserlebnisse waren fr den jungen Messmer schlimm: Die Fallschirme der abgeschossenen Piloten wurden von Granatsplittern zumeist durchlchert, viele Piloten krachten einfach auf den Boden.

Der 15jhrige wurde mit dem Tod konfrontiert. Messmer kam zum Reicharbeitsdienst, wurde Kurier, und wollte schlielich Veterinr werden, Pferde interessierten den jungen Mann besonders. Doch es kam anders: Messmer wurde zur Infanterie beordert und kam 1944 in der Ardennenoffensive, in Hitlers letzter groen Offensive im Westen, in amerikanische Kriegsgefangenschaft. Mit 5000 anderen Soldaten wurde Messmer in ein Lager in Frankreich gesteckt und muss schon damals aus der Masse herausgeragt sein: "Nachdem Deutschland kapituliert hatte, wurde ich der Boy unseres amerikanischen Captains Joyce." Messmer arbeitete fr die Motor-Pools, die Kfz-Parks der Amerikaner.

Sein Captain, dem jungen Mann offensichtlich nicht abgeneigt, versorgte ihn hin und wieder mit englischer Literatur, Messmer lernte amerikanisch und bewunderte den "American Way of Life", auch wenn der sich in den US-Kantinen noch sehr bescheiden ausnahm. Erst 1947 heimgekehrt, stand Werner Messmer wie so viele Sptheimkehrer ohne Ausbildung vor einer ungewissen Zukunft. Der Traum des 19jhrigen war noch nicht ausgetrumt: "Ich versuchte, einen Studienplatz fr Veterinrmedizin zu bekommen, hatte aber keine Chance." Also begann Messmer in Konstanz eine kaufmnnische Ausbildung. Das Kaufmnnische lag ihm im Blut: Sein Onkel Richard Gutmann habe ihm in seinem Lebensmittelmarkt in der Radolfzeller Seestrae verkaufen lassen. Das habe Werner Messmer fasziniert. Nach der Ausbildung wagte Messmer den Sprung ins kalte Wasser: 1949 wurde die Werner Messmer & Co. in einer Baracke der Allweiler AG ins Leben gerufen. Zusammen mit seiner spteren Frau Erika und einem Meister schaffte er die ersten Auftrge an Land. Es war die Konkursmasse eines kleinen Radolfzeller Fabrikationsunternehmen, mit welcher der sptere Radolfzeller Ehrenbrger den Anfang wagte. Messmer hatte den richtigen Zeitpunkt gewhlt und mit dem Auto, das nach dem Krieg seinen Siegeszug durch die Welt erst begann, auch auf das richtige Pferd gesetzt.

Doch: Mit gerade einmal 22 Jahren als Existenzgrnder die Welt zu erobern, das war auch nach dem Krieg kein Sonntagsspaziergang. Der Radolfzeller suchte nach greren Auftrgen: Mit einem Kfer und mit der Bahn fuhr er mehrmals nach Wolfsburg zum Volkswagenwerk. Zunchst blieb er mit seinen Ideen ungehrt. Fr ihn heute kein Wunder: "Ich war dnn, jung, aber selbstbewusst und agil." Eine Chance bekam er schlielich doch: Josef Nolden, damals Einkaufsdirektor Elektrik bei VW, gab dem jungen Unternehmer einen Probeauftrag mit an den See: ldruckschalter sollte er bauen. Und Werner Messmer baute, mit primitiven Maschinen in den Allweiler-Baracken. Das Ergebnis gefiel den Fachleuten des Autogiganten gut: Der nachfolgende Auftrag war die Basis einer dauerhaften Geschftsverbindung zwischen VW und Werner Messmer. Bald kam die erste Standortfrage: Die Verkehrsverbindungen, fr einen Automobilzulieferer unabdingbar, waren nicht gerade optimal und Radolfzell lag am Rand des aufstrebenden Autolandes. Von Virnheim (bei Mannheim, direkt am Autobahndreieck) bekam der erfolgreiche Jungunternehmer ein Angebot, von Rielasingen aus bemhte man sich ebenfalls um den mittlerweile 40 Beschftigte starken Betrieb Messmers. Doch besonders der damalige Stadtrat und stellvertretende Brgermeister Josef Schmid kmpfte fr Messmer und fr den Standort Radolfzell.

Messmer, bereits im Radolfzeller Vereinsleben integriert und erklrter Liebhaber der Stadt am See, blieb schlielich. Die Stadt Radolfzell sollte davon profitieren: 1954 hatte Messmer bereits 90 Beschftigte, 1961 waren es schon 300. Es kam das Wirtschaftswunder in Deutschland und damit das Arbeitskrfteproblem, das den Unternehmern dieser Zeit viel Erfindungsreichtum abgerungen hat: "Ich habe ber 100 Arbeitskrfte samt Familien in die Stadt gebracht", resmiert Werner Messmer heute. Darunter auch 30 Jugoslawinnen, die Messmer selbst mit einem Reisebus in seinen Betrieb holte. Es war berhaupt eine Zeit der Improvisation: Danken mchte Werner Messmer vor allem Menschen wie den Brgermeistern Hermann Albrecht und Fritz Riester, die mit unbrokratischen Lsungen dem Betrieb die Expansion am See ermglichten, schon einmal Grundstckswerte mit der Gewerbesteuer verrechneten. Lsungen, die heute nicht mehr denkbar wren. 1971 der Hhepunkt fr den Betrieb: ber 1000 Arbeitspltze hatte Werner Messmer geschaffen, Zweigstellen gab es unter anderem in Bhringen und Gailingen, Messmer hatte bereits 1965 und 1967 in Mexiko und Brasilien Produktionen aufgebaut - auf Wunsch von Volkswagen. Und: Werner Messmer wurde mit seinem Betrieb einer der grten Gewerbesteuerzahler der Stadt Radolfzell.

Es kamen schwierigere Zeiten: Die Autohersteller begannen das Sparen vor allem bei den Zulieferern und die Amerikaner drngten auf den Markt. Das Wirtschaftswunder hatte Deutschland zudem hohe Lhne beschert, hhere als anderswo auf der Welt. Und die Amerikaner, darunter Branchenriesen wie Lockheed und ITT, klopften bei Werner Messmer an die Tre: bernahmeverhandlungen begannen. Als Sieger der Aquiseversuche ging 1973 der Konzern TRW hervor: Er wurde Teilhaber an Messmers Lebenswerk, bernahm 1978 den Betrieb komplett. Ohne die guten Beziehungen des Radolfzeller Wirtschaftskapitns allerdings konnten die Amerikaner nicht ganz auskommen: "Bei Qualittsproblemen war ich gefragt", sagt Messmer. Und noch heute ist Werner Messmer fr den Radolfzeller Betrieb wichtige Instanz, der Standort profitiert davon. Bleibt eigentlich noch eine Frage an den Bundesverdienstkreuztrger und Ehrenbrger, der ber 100 Wohnungen in Radolfzell gebaut hat, in vielen Vereinen ttig war, der Stadt erst krzlich einen Kindergarten geschenkt hat und 1997 eine Stiftung, seine Stiftung, fr das gesamte ffentliche Leben der Stadt gegrndet hat: Ist so etwas wie seine Geschichte heute auch noch mglich?

"In der Autobranche", sagt er, "lsst es sich heute nur noch im Konzern berleben." Fertigungslinien in der Garage, das sei heute undenkbar: Zwischen fnf und 30 Millionen Mark wrde eine Fertigungslinie heute kosten. "Das gibt es heute nicht mehr, das jemand so anfangen knnte wie ich damals." TRW beschftige mehrere hundert Arbeitskrfte in osteuropischen Lndern. Diese wrden dort Handarbeit fr teilweise acht Mark in der Stunde bewltigen.

Anatol Hennig

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