Unsicherheit prägt Plast 2012 in Mailand

Posted: Published on May 18th, 2012

This post was added by Dr P. Richardson

Mailand (R) Quo vadis Italien? Diese Frage beschftigte die meisten Aussteller und Besucher auf der Plast, der nach Veranstalter-Angaben grten europische Kunststoff-Messe des Jahres, die vom 8. bis 12. Mai 2012 in den Hallen des Mailnder Messegelndes Fiera Milano ber die Bhne ging. Einem Gefhl der Hoffnung, dass es nach dem Desaster im Krisenjahr 2009 nur besser werden knne, stand die Unsicherheit ob der wirtschaftlichen Entwicklung des nach Deutschland zweitgrten europischen Kunststoff-Marktes gegenber.

Diese Grundstimmung drckt sich auch in der Bilanz aus, die die Veranstalter kurz nach Messeschluss vorlegten. Zwar waren mit 1.514 Ausstellern in diesem Jahr ein paar mehr vertreten als 2009 (1.478), sie belegten jedoch mit 56.832 m2 weniger Flche als bei der vergangenen Ausgabe der Plast (59.714 m2). Und auch die Besucherzahl schrumpfte erneut: Statt 55.175 im Jahr 2009 fanden diesmal nur 50.593 Gste den Weg nach Mailand. Wohlgemerkt: 2009 fand die Messe auf dem Hhepunkt der Weltwirtschaftkrise statt, die damaligen Zahlen waren der absolute Tiefpunkt. Umso bemerkenswerter, dass es jetzt erneut bergab ging.

Im Vorfeld hatte der Verband der italienischen K-Maschinenbauer mit guten 2011-er Zahlen fr das Branchen-Ereignis getrommelt. Assocomaplast bilanzierte gegenber 2010 ein Umsatzwachstum von 11,1% auf 4 Mrd. EUR. Getragen wurde dies vor allem vom Export hier betrug das Wachstum 19,0% auf 2,4 Mrd. EUR. Vom Rekordjahr 2007 als insgesamt 4,25 Mrd. EUR 2,75 Mrd. davon im Export erwirtschaftet wurden, sind die Unternehmen jedoch noch ein Stck weit entfernt. berhaupt zeigt der Erfolg im Auslandsgeschft auch die grte Schwche der italienischen K-Maschinenbauer auf dem Heimatmarkt geht so gut wie nichts mehr. Im Jahresvergleich lag das Wachstum bei mauen 0,9%.

Noch dramatischer sieht es jedoch bei der Produktion und Verarbeitung von Kunststoffen entlang des Apennins aus. Einer Analyse des Verbandes der italienischen Chemieindustrie, dem Panel Congiunturale Federchimica zufolge, ging die Kunststoff-Produktion in den ersten neun Monaten 2011 gegenber dem gleichen Zeitraum 2010 um 2% auf 4,6 Mio. jato zurck.

Bei den Polyolefinen, die 56% aller in Italien verarbeiteten Kunststoffe und damit den Lwenanteil ausmachen, lag das Produktionsminus bei 3,4%. Die LDPE-Produktion ging um 4,2% zurck, die von HDPE gar um 5,5%. Als Grund werden rasant gestiegene Beschaffungskosten fr Rohmaterial und die schwierige Situation auf dem Folien-Sektor genannt. Die PP-Herstellung verbuchte ein Minus von 1,8%. Bei PA lag der Rckgang bei 2,4%, hier wird die Krise der italienischen Automobilindustrie als Begrndung angefhrt. Auch die Produktion von PUR ging um 1,6% zurck.

Hoffnungsschimmer gab es lediglich bei EPS (+1,5%), PVC (+0,9%) und PET (+0,3%), doch diese reichen lngst nicht aus, um die Verluste bei den anderen Kunststoff-Gruppen auszugleichen. Da der Verband auch fr das vierte Quartal eine nochmals verstrkte Abschwchung erwartet und mit einem Minus von 3,6% rechnet, drfte fr das Gesamtjahr 2011 unterm Strich ein Rckgang von 2,5% bei der Kunststoffproduktion in Italien zu verbuchen sein.

Dass der wichtige Kunststoffmarkt schwchelt, belegen auch die Zahlen des jhrlichen Reports von Plastic Consult. 2011 wurden demnach 5,9 Mio. t Thermoplaste in Italien verkauft. 2010 waren es noch 6,1 Mio. t gewesen unterm Strich ein Minus von 3,5%. Verglichen mit dem Rekordjahr 2007 ging die verkaufte Menge um rund eine Million Tonnen zurck. Dabei lagen alle Kunststoff-Gruppen unter Vorjahresniveau: PE (-4,5%), PP (-2,5%), PET (-4,5%). Am heftigsten war der Rckgang bei PS er betrug -6,3%.

Einen ausfhrlichen Bericht zur Plast 2012 lesen Sie in der K-ZEITUNG 10/2012.

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